Mythos Antioxidantien: Warum Antioxidantien uns NICHT langsamer altern lassen

Mythos Antioxidantien: Warum Antioxidantien uns NICHT langsamer altern lassen

"Antioxidantien lassen uns langsamer altern". Dies ist ein weit verbreiteter Mythos, der auf veralteten Kenntnissen beruht. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Antioxidantien tatsächlich die Mortalität erhöhen könnten. Wir gehen der Sache auf den Grund …

Was sind Antioxidantien?

Das Thema Altern und Langlebigkeit führt häufig zur Diskussion über Antioxidantien. Diese umfassen verschiedene Substanzen wie Vitamin A, Vitamin E, Coenzym Q10 und Betacarotin. Ihre Hauptaufgabe ist die Neutralisierung freier Radikale, Nebenprodukte unseres Stoffwechsels, die unsere DNA, Proteine und Zellmembranen schädigen können.

Der Mythos von Antioxidantien und verlängertem Leben

Seit Jahrzehnten wird angenommen, dass eine Anhäufung von Zellschäden durch freie Radikale unseren Alterungsprozess beschleunigt. Daraus wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass Antioxidantien, die freie Radikale abfangen, unsere Lebenserwartung verlängern könnten. Allerdings fand man bereits 2007 heraus, dass Antioxidantien nicht wie erhofft den Alterungsprozess verlangsamen. Aufgrund etlicher erfolgreicher Marketingkampagnen von sogenannten “Anti-Aging” Produkten, hielt sich dieser Glaube aber hartnäckig.

Was sagt die Forschung über Antioxidantien?

Sowohl Tier- als auch Humanstudien zeichnen ein enttäuschendes Bild, wenn es um die Rolle von Antioxidantien in der Langlebigkeit geht. So haben eine Reihe von Studien mittlerweile belegt, dass Antioxidantien unsere Langlebigkeit nicht unterstützen. Eine Studie fand sogar heraus, dass eine Supplementierung mit Antioxidantien die Mortalität erhöht.

Der wissenschaftliche Konsens ist deutlich: Antioxidantien können die Lebensspanne nicht verlängern. Aber selbst wenn einige Antioxidantien positiv auf die Lebensdauer auswirken, dann nicht aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung, sondern aufgrund anderer Mechanismen wie ihrer entzündungshemmenden, epigenetischen oder mitochondrialen Aktivität. Denn mittlerweile gibt es immer mehr Hinweise dafür, dass freie Radikale, also die Substanzen, die Antioxidantien neutralisieren sollen, selbst lebensverlängernd wirken können.

Was haben freie Radikale mit Langlebigkeit zu tun?

Es sieht derzeit so aus als könnten freie Radikale bis zu einem gewissen Punkt als gutartige Warnzeichen fungieren, indem sie die Abwehrmechanismen der Zelle wie Entgiftungsenzyme und Reparaturproteine, in Gang setzen und unsere Zellen vor altersbedingten Schäden schützen. Dieser Prozess ist auch als Hormesis bekannt.

Dies ist im Übrigen auch einer der Gründe, warum Sport oder auch Eisbäder so vorteilhaft für unsere Gesundheit und Langlebigkeit sind. Bei solchen Aktivitäten wird dem Körper positiven “Stress” zugeführt. Mehr freie Radikale werden dadurch produziert, weil die Zellen viel härter arbeiten müssen. Diese trainingsbedingten freien Radikale aktivieren alle möglichen Reparatur- und Abwehrmechanismen in unseren Zellen, sodass sich die Zellen besser vor dem nächsten Training schützen können. In der Zwischenzeit schützen diese hochgefahrenen Abwehr- und Reparaturmechanismen unsere Zellen auch vor dem Altern und altersbedingten Krankheiten. Ganz nach dem Motto: “Was uns nicht umbringt, macht uns stärker” 

Konsequenzen dieser Erkenntnisse

Diese Erkenntnisse werfen die Frage auf, ob man Antioxidantien meiden sollte. Es gibt keinen Grund, Antioxidantien in Lebensmitteln wie Blaubeeren, Spinat oder Karotten zu vermeiden. Sie sind wichtige Komponenten einer gesunden Ernährung. Allerdings könnten Sie eine zusätzliche Supplementierung mit Antioxidantien überdenken. In vielen Fällen bringen sie keine Vorteile und könnten sogar schädlich sein. Stattdessen könnten Sie ein Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung ziehen, das auf neuesten Forschungsergebnissen zur Langlebigkeit basiert. Versuchen Sie es stattdessen mit einem Nahrungsergänzungsmittel, welches auf den neuesten Ergebnissen der Altersforschung basiert.

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